1.1.1.3 Große Mundartgruppen

Im Niederdeutschen unterscheidet man folgende große Mundartgruppen:

Nordniedersächsisch (Nordniederdeutsch)
(Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Nordniedersachsen)

Mecklenburgisch-Vorpommerisch
(Mecklenburg-Vorpommern)

Märkisch (Brandenburgisch)
(Brandenburg, nördliches Sachsen-Anhalt)

Niederrheinisch (Niederfränkisch)
(niederes Rheinland)

Westfälisch
(Westfalen)

Ostfälisch
(südliches Niedersachsen, Sachsen-Anhalt)

Niederrheinisch oder Niederfränkisch hat (wie weiter westlich die niederländische einschließlich der flämischen Sprache) eine niederfränkische Grundlage, während die übrigen genannten Mundarten eine sächsische Grundlage haben. Von ihnen hat Mittelpommerisch weitgehend und haben Hinterpommerisch, Westpreußisch und Ostpreußisch gänzlich ihr Sprachgebiet verloren. In der Form von Sprachinseln lebt Plautdietsch, eine niederdeutsche Mundart der Mennoniten. Außerdem gibt es noch niederdeutsche Sprachinseln, die durch Auswanderer vor allem im 19. Jahrhundert entstanden sind.

Karte der Mundartgruppen

Karte nach W. Foerste, Geschichte der niederdeutschen Mundarten, in: DPA.I, Berlin, 21957, Karten 2 und 3 – J. Goossens (Hg.) Niederdeutsch. Sprache und Literatur, I, Neumünster 1973, Kartenanhang 3 – W. Sanders, Sachsensprache, Hansesprache, Plattdeutsch, Göttingen 1982, Karte 3

Große Mundartgruppen

Westniederdeutsch
mit
Nordniederdeutsch, Ostfälisch, Westfälisch, Niederfränkisch (Niederrheinisch)

Ostniederdeutsch
mit
Mecklenburgisch-Vorpommerisch, Mittelpommerisch, Märkisch (Brandenburgisch)

schwarz fett gestrichelt = maken-machen-Linie (südliche Sprachgrenze)

rot = Hauptlinie des e-Abfalls (im nördlichen Bereich bei Nomen/Substantiven
und bei der Verbalendung 1. pers. sing. präs.)