2.9.1 Übersicht über die Konjunktionen (Bindewörter)

  1. Man unterscheidet

    1. echte Konjunktionen, die nur die Aufgabe der Verbindung haben, z.B.

      güstern un vundaag
      gestern und heute
      Ich gah weg, un du bliffst hier.
      Ich gehe fort und du bleibst hier.

    2. unechte Konjunktionen, die auch Konjunktionaladverbien (Bindeumstandswörter) genannt werden, weil sie, wie z.B. dorgegen dagegen, einerseits koordinierende (nebenordnende) Konjunktionen und andererseits Adverbien (Umstandswörter) mit dem Satzgliedwert eines Adverbials (einer Umstandsbestimmung, s. hier) sind. Wenn sie getrennt werden (s. hier), fallen sie als Konjunktion nicht auf, z.B.

      He is fuul. Dorgegen kannst du nix maken.
      Oder:
      He is fuul. Dor kannst du nix gegen maken.
      Er ist faul. Dagegen kannst du nichts tun.

      Man unterscheidet auch

      1. koordinierende (nebenordnende) Konjunktionen, die Wörter, Wortgruppen, Hauptsätze und gleichgeordnete Nebensätze verbinden, s. hier

      2. subordinierende (unterordnende) Konjunktionen, auch Subjunktionen genannt, die Nebensätze mit Hauptsätzen verbinden. Die Nebensätze sind eingeleitet und werden Konjunktionalsätze genannt, s. hier.

      3. Infinitivkonjunktionen (Bindewörter für Zeitwörter in der Grund-/Nennform). Die Infinitivkonjunktionen sind to zu, s. hier, üm to um zu, s. hier, ahn to ohne zu, s. hier und staats/statts to statt zu, s. hier.

    3. Niederdeutsch hat weniger Konjunktionen als das Hochdeutsche.

    4. Konjunktionen werden im Niederdeutschen seltener als im Hochdeutschen gebraucht, was den vorwiegend mündlichen Gebrauch des Niederdeutschen widerspiegelt, s. hier.

    5. Konjunktionen geraten als satzeinleitende „Formwörter“ besonders leicht aus dem dominierenden Hochdeutsch in die niederdeutsche Sprache. Daher werden nachstehend alle wichtigen echten und unechten Konjunktionen des Niederdeutschen aufgeführt.

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