1.1.4.9 Langes ö

  1. Zum Einen hat das lange ö eine Neigung zu diphthongieren (einen Zwielaut zu bilden). Im Einzelnen:

    1. Das lange diphthongische (zweilautige) ö wird [öy] gesprochen und
      <ö>/<öö>/<öh> geschrieben, z.B.

      Böker Bücher, kööm kam, köpen kaufen

    2. Es hat sich regional (besonders in den Elbmarschen) zu einem [oi]/[oy] weiterentwickelt und wird dort demzufolge öfter auch bzw. <äu> geschrieben, z.B.

      Beuker Bücher, keum kam, käupen kaufen

  2. Das lange monophthongische (einlautige) ö wird <ö>/<öö>/<öh> geschrieben und

    1. geschlossen als [ø:] gesprochen,

      Döör [dø:ɐ], Tür, Göör [gø:ɐ] Göre, Kind

    2. regional nach einer Weiterentwicklung aber offen als [œ:] gesprochen, z.B.

      Köök [kœ:k] Küche, Slötel [slœ:tḷ] Schlüssel