3.1.8.2 Beispielssprichwörter (Dööntjes)

Sie sind kennzeichnend niederdeutsch und sehr beliebt. Im ersten Teil des Satzes wird einer Person eine bekannte, ernste Aussage in den Mund gelegt (see de ... sagte der/die … u.Ä.). Im zweiten Teil, der mit do/dor da eingeleitet wird, wird der Umstand genannt, mit dem die Aussage aus dem ersten Teil ins Scherzhafte oder Lächerliche gezogen wird, z.B.

Dat hett noch Tiet, see de Jung, do/dor schull he en Jackvull hebben.
Das hat noch Zeit, sagte der Junge, als er Prügel erhalten sollte.
Wo man singt, dor sett di daal, see de Voss, do/dor sett he sik in enen Immenswarm.
Wo man singt, dort lass dich ruhig nieder, sagte der Fuchs, da setzte er sich in einen Bienenschwarm.
De Saak hett enen Haken, see de Heekt, do/dor weer he an de Angel.
Die Sache hat einen Haken, sagte der Hecht, da hing er an der Angel.
Maak dat mit Gotts Wöör, see de Buer, do/dor smeet he mit de Bibel na sien Fro/Fru.
Tu es mit Gottes Worten, sagte der Bauer, da warf er mit der Bibel nach seiner Frau.
Nu geiht de Reis los, see de Papagei, do/dor steeg de Katt mit em to Böhn.
Nun geht die Reise los, sagte der Papagei, da stieg die Katze mit ihm auf den Boden.
Dubbelt höllt beter, see de Jung, do/dor streu he sik Zucker op’n Sirup.
Doppelt hält besser, sagte der Junge, da streute er sich Zucker auf den Sirup.