2.4.5.2 Relative Pronomen (bezügliche Fürwörter) welkeen/wokeen/'keen/wol

welkeen, wokeen1, ’keen2, wol3 wer

Anmerkung 1:
Wokeen entstand aus wolkeen, das wiederum aus welkeen.   

Anmerkung 2:
Verkürztes wokeen/welkeen.

Anmerkung 3:
Verkürztes wolkeen.

Wokeen und 'keen werden am häufigsten gebraucht.

Diese Wörter können im Singular als Relativpronomen, d.h. stellvertretend für ein Substantiv/Nomen verwendet werden: Sie beziehen sich auf ein Pronomen des übergeordneten Satzes oder auf den ganzen übergeordneten Satz. Sie werden nicht dekliniert, z.B.

Wokeen/welkeen/’keen/wol noch wat hebben will, de schall sik mellen.
Wer noch etwas haben will, soll sich melden.
Wokeen/welkeen/’keen/wol du nix deist, de deit ok di nix.
Wem du nichts tust, der tut auch dir nichts.
Wokeen/welkeen/’keen/wol du haust, de haut di wedder.
Wen du schlägst, der schlägt zurück.
Wokeen/welkeen/’keen/wol toeerst kümmt, mahlt
 toeerst.
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Zum Genitiv s. hier. Es ergibt sich danach z.B.

• nur mit der possessiv-pronominalen Ergänzung sien/ehr:
Ik weet, wokeen/welkeen/'keen/wol sien Motoorrad dat is.
Ich weiß, wessen Motorrad es ist.
He froog mi, wokeen/welkeen/'keen/wol ehr Popp dor liggen deit.
Er fragte mich, wessen Puppe dort liegt.

Hinweis:
Im Hochdeutschen tritt das Interrogativpronomen welcher, welche, welches (niederdeutsch welk(e), wölk(e)) auch als Relativpronomen, d.h. stellvertretend für ein Substantiv/Nomen auf:
Die Arbeiter, welche (statt die) die Arbeit schon begonnen hatten, waren früher fertig.
Im Niederdeutschen geschieht das nicht mehr: 
De Arbeiders, de de Arbeit fröher anfungen harrn, weren ok fröher fardig.