2.10.3.1.17 Suffixe (angehängte Wortbausteine) -ken, -ke u.Ä.
-ken/-jen/-schen, -ke/-je/-sche/-tje, -jer/-scher -chen/-lein
Modern wird die Verkleinerung mit lütt ausgedrückt, z.B.
lütte Bloom Blümchen, lütt Kind Kindchen
Das niederdeutsche Verkleinerungssuffix -ken hatte sich zum Teil verändert. Es lebt in einzelnen Wörtern und einzelnen Suffixformen fort:
-
-ken, z.B.
Määrken Märchen, Blöömken Blümchen,
Müüsken Mäuschen, beetken bisschenHinweis:
Manchmal wird ein e eingeschoben, z.B. Blömeken. -
-jen, z.B.
Blöömjen Blümchen, beetjen bisschen
Hinweis:
Durch Ausfall des j in beetjen entstand die heute weit verbreitete Form beten. -
-schen, entstanden durch Zusammenziehung des -s am Ende des Wortstamms und dem Suffix -ken , z.B.
Lieschen Lieschen, Hüüschen Häuschen1
Anmerkung 1:
Vor allem Kerngehäuse, auch Toilettenhäuschen.Hinweis:
Aufgrund der Aussprache muss man wie folgt trennen:
nd. Lie-schen, Hüü-schen, aber hd. Lies-chen, Häus-chen. -
-ke, z.B.
Trienke Katarinchen
Hinweis:
Diese Suffixform tritt vor allem in Vornamen auf. -
-je/-sche, z.B.
Teetje kleiner Theodor
Dittje/Dittsche kleiner Dietrich
Buttje kleiner frecher Junge, StromerHinweis:
Diese Suffixform tritt vor allem in Vornamen auf, besonders in Hamburg. -
-tje1, z.B.
Dööntje Anekdote, Hahntje Hähnchen
Anmerkung 1:
Diese Suffixform ist entstanden nach dem Vorbild von Wörtern, deren Stamm auf t endete und das Suffix -je erhielten: Teetje usw. -
-jer/-scher, z.B.
Buttjer/Buttscher kleiner Knirps; Stromer/Straßenjunge
Hinweis 1:
Da die niederdeutsche Umschreibung mit lütt und die Wörter mit niederdeutschen Verkleinerungsformen nicht immer bekannt ist, wird auch das hochdeutsche -chen eingesetzt.Hinweis 2:
Bekannt ist das mecklenburgische, aber im Nordwestniederdeutschen nicht mehr gebräuchliche verkleinernde/kosende Suffix -ing, z.B. Vadding lieber Vater, Döchting Töchterchen.