2.9.3.11 Temporale subordinierende Konjunktionen (zeitliche unterordnende Bindewörter)

as

als

bet (dat)

bis

bides (dat)1,2

während

dat

als, während

ehr (dat)

ehe, bevor

even dat

kaum dass

indem (dat)1,2

während

indes (dat)1,2

während

intwüschenwo1

nachdem

knapp dat

kaum dass

kuum dat

kaum dass

nadem (dat)1

nachdem

nu (dat/wo)

nachdem

siet (dat)

seit

sietdem (dat)

seitdem

so as1

sobald

sodannig/-dännig

sobald

sofaken/-oft (as)

sooft

solang (as/bet/dat)

solange

soveel (as)2

sooft

sowiet (as)

soweit, solange

wenn2/wennehr

wenn (engl. when, frz. quand)

wiel (dat)3

während

wieldes

während

wielt1,2

während

wo ... man

wann immer

wo ... nu

während

Anmerkung 1:
Diese Konjunktionen werden nur noch selten verwendet, aber – besonders mit dem verstärkenden dat – als kennzeichnend niederdeutsch erkannt.

Anmerkung 2:
Diese Konjunktionen werden auch adversativ eingesetzt.

Anmerkung 3:
Diese Konjunktion wird auch kausal eingesetzt.

As dat regen dee, bleev he in’t Huus.
Als es regnete, blieb er im Hause.
As he de Wust köfft harr, legg he ehr in’n Büdel.
Als er die Wurst gekauft hatte, legte er sie in den Beutel.
As de Krankenwagen keem, weer de Patschent al doot.
Als der Krankenwagen kam, war der Patient schon verstorben.
Bet (dat) de Snee wegdaut is, duert dat noch sien Tiet.
Bis der Schnee getaut ist, dauert es noch eine Weile.
Bides (dat) se verhanneln deen, streiken de Arbeitslüüd nich.
Während der Verhandlungen streikten die Arbeiter nicht.
In de Tiet, dat de Annern sungen, bleev ik still.
Während die Anderen sangen, blieb er still.
He eet allens op, ehr (dat) de Annern kemen.
Er aß alles auf, bevor die Anderen kamen.
Even/kuum/knapp dat de Lehrer buten weer, danzen de Schölers op Disch un Bank.
Kaum war der Lehrer draußen, tanzten die Kinder über Tische und Bänke.
Indem/indes (dat) du di ümdreihst, is he weg.
Während du dich umdrehst, ist er weg.
Intwüschen wo Hannes wegfohrt weer, hett sik keen Annern dorüm scheert.
Nachdem Hannes weggefahren war, hat sich kein Anderer darum gekümmert.
Knapp/kuum dat se en beten rennlich utseht, gliek kleit se wedder
in ’n Dreck rüm.
Kaum dass sie ein bisschen sauber aussehen, spielen sie wieder im Dreck.
Nu (dat/wo) ik di wedderseh, warrt mi dat Hart licht.
Nachdem ich dich nun wiedersehe, bin ich erleichtert.
Siet (dat) he sik satt eten hett, is he ok still.
Seit er sich satt gegessen hat, ist er auch still.
Sietdem (dat) de Sünn schient, is he ok beter toweeg.
Seitdem die Sonne scheint, fühlt er sich auch wohler.
Wi weren keen beten bang, so Leif an’t Roder sitten dee.
Wir waren überhaupt nicht bange, als wenn Leif am Ruder saß.
So as ik rinkaam, maak ik mien Reverenz.
Sobald ich hereinkomme, erweise ich meine Reverenz.
Sodännig de Keerl ut’n Huus is, hett de Fro/Fru ehr Roh.
Sobald der Mann aus dem Haus ist, hat die Frau ihre Ruhe.
Ik kaam, sodraad (as) ik kann.
Ich komme, sobald ich es kann.
Solang (as/dat) he slöppt, sünnigt he nich.
Solange er schläft, sündigt er nicht.
Solang (bet) he nich dor is, kann he uns nix doon.
Solange er nicht da ist, kann er uns nichts anhaben.
Sooft/sofaken/soveel (as) dat wedder passeert, schimpt he mi ut.
Sooft es wieder passiert, schimpft er mich aus.
Soveel (as) he dat ok seggt, ik glööv em nich.
Sooft er das auch wiederholt, ich glaube ihm nicht.
Sowiet (as) ik torüchdenken kann, is dor noch nie nich wat passeert.
Soweit ich zurückdenken kann, is noch nie etwas passiert.
(Jeedmal) wenn se dat lees, kemen ehr de Tranen in de Ogen.
(Immer) wenn sie das las, kamen ihr die Tränen in die Augen.
Wenn/wennehr ik mal doot bün, will ik mien Tähn behollen.
(Dann) wenn ich einmal tot bin, will ich meine Zähne behalten.
He seet un gruvel, wiel (dat)/wieldes/wielt de se vertell.
Er saß nur da und grübelte, während die Anderen sprachen.
He bedrüggt, wo dat man geiht.
Er betrügt, wann immer es geht.
Dat schickt sik nich, wo ehr Fro/Fru nu süük is.
Das gehört sich nicht, während ihre Frau krank ist.

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