2.4.5.1 Relative Pronomen (bezügliche Fürwörter) de/dat

de der/die, wer (auch immer), jeder der/jede die, der(jenige) welcher/die(jenige) welche
dat das

  1. Sie werden als Relativpronomen, d.h. stellvertretend für ein Substantiv/ Nomen oder Pronomen des Hauptsatzes, verwendet. Sie leiten einen Relativsatz (bezüglichen Nebensatz) ein. Dieser ist auch ein Attributsatz (Beifügungssatz), s. hier. Die Relativpronomen werden wie die bestimmten Artikel dekliniert, s. hier

    Für dat das kann auch wat was eintreten, s.a. Absatz 3 hier, und z.B.

    Dat Huus, dat/wat du hier sühst, steiht al 20 Johr.
    Das Haus, das du hier siehst, steht schon 20 Jahre.
    Dat Peerd, dat/wat in de Wisch steiht, is al oolt.
    Das Pferd, das auf der Wiese steht, ist schon alt.

    Zum Genitiv s. hier. Es ergibt sich danach z.B.

    • mit der possessiv-pronominalen Ergänzung sien/ehr:
    De Jung, den1 sien Broder … Der Junge, dessen Bruder …
    De Fro/Fru, de ehr Süster ... Die Frau, deren Schwester…
    Dat Kind, dat sien2 Öllern … Das Kind, dessen Eltern …

    • mit der präpositionalen Ergänzung vun:
    De Bloom, vun de de Blööt ... Die Blume, deren Blüte ...3

    Anmerkung 1:
    Im Landesteil Schleswig außer einem südlichen Bereich (wie in Ostfriesland und Ostelbien) gilt der Einheitsfall. Daher lautet auch der maskuline Nichtnominativ dort de. Also heißt es auch: De Jung, de sien Broder …

    Anmerkung 2:
    An die Stelle der neutralen Form dat sien kann auch die maskuline Form den sien, im beschriebenen Bereich des Landesteils Schleswig das maskuline de sien treten.

    Anmerkung 3:
    Wörtlich übersetzt: Die Blume, von der die Blüte …

    Hinweis 1:
    Im Landesteil Schleswig außer einem südlichen Bereich (wie auch in Ostfriesland und Ostelbien) gilt der Einheitsfall. Daher lautet der umschriebene maskuline Genitiv nicht vun den, sondern vun de, vgl. Anmerkung 1 hier.

    Hinweis 2:
    Zu Satzverbindungen ohne dieses Pronomen s. hier.

  2. Ersetzung von de/dat + Präposition durch ein Präpositionaladverb mit wo(r)

    1. Statt einer Verbindung des Relativpronomens dat das mit einer Präposition, z.B. mit dat mit dem, tritt ein Relativadverb in der Form eines Präpositionaladverbs mit wo(r) ein, z.B. wo … mit. Das Präpositionaladverb wird im Satz meistens getrennt. Das gilt für den Bezug zu Sachen, z.B.

      Dat Auto, wo(r) ik mit (statt mit dat ik) na Bremen föhr, weer blot lehnt.
      Das Auto, mit dem ich nach Bremen fuhr, war nur geliehen.

    2. Dieser Bezug kann aber auch zu Personen hergestellt werden, also statt z.B. op de/den1 auf die/den kann z.B. wo(r)op eintreten, z.B.

      He is en Mann, wo du di op verlaten kannst.
      Neben: He is en Mann, op den1 du di verlaten kannst.
      Er ist ein Mann, auf den du dich verlassen kannst.

    Anmerkung 1:
    Im Landesteil Schleswig außer einem südlichen Bereich (wie in Ostfriesland und Ostelbien) lautet der Nichtnominativ wie im Nominativ: de, s. Anmerkung 1 hier.

    Hinweis:
    Zu den Präpositionaladverbien mit wo(r) s. hier.

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