2.8.2.9 Präposition (Verhältniswort) för

för
temporal+kausal+modal: für,
vielfältig erweitert gebraucht

zur Angabe des Zieles/Zweckes:
Ik do dat för di.
Ich tue das für dich.
Ich arbeid för Eten un Drinken.
Ich arbeite für Essen und Trinken.
Dat maak ik för mien Kinner.
Das mache ich um meiner Kinder willen.
He maakt dat för Lust.
Er tut es zum Vergnügen. S. a. hier

zur Angabe der Zuordnung/Zugehörigkeit:
ik för mien Deel
was mich betrifft
för sik blieven
abgesondert bleiben
Denn sünd wi ganz för uns alleen.
Dann sind wir ganz allein.
Dat is keen Fro/Fru för di.
Das ist keine Frau für dich.

zur Angabe eines Verhältnisses/Vergleichs:
He leeg dor för doot.
Er lag da wie tot.
Se schimp dor för dull.
Sie schimpfte wie toll = sehr.

zur Angabe des Grundes:
He deit dat för Woot.
Er tut es vor Wut.
Se deit dat för Arger.
Sie tut es aus Ärger.
Ik mag dat för mien Moder nich doon.
Ich mag es wegen meiner Mutter nicht tun
= weil es meine Mutter schmerzen würde.
Ik kann dor för dat Schapp nich ankamen.
(Neben: Ik kann dor (vun) wegen dat Schapp nich ankamen.)
Ich kann es wegen des Schrankes nicht erreichen
= weil der Schrank im Wege steht. S. a. hier

zur Angabe des Gegenwertes/der Gegenleistung:
nich för ümsünst
nicht kostenlos/nicht vergeblich
He arbeidt blot för Geld.
Er arbeitet nur gegen Bezahlung.
Düsse Pillen sünd goot för Fever.
Diese Pillen helfen gegen Fieber.
Kieler Sprotten. teihn för een Euro
zehn Kieler Sprotten für einen Euro

zur Angabe der Art/Eigenschaft:
He hett sik för'n Dokter utgeven.
Er hat sich als Arzt ausgegeben.
He verköfft namaakte Artikels för Originalen.
Er verkauft Nachahmerartikel als Originale.
He will dat för Gewalt noch mal doon.
Er will es mit Gewalt noch einmal tun
= setzt alles daran, es noch einmal zu tun.
för’n Narren hol(l)en
zum Narren halten
Nix för ungoot!
Nimm es mir nicht übel!
Ik kann em dat nich för övel nehmen.
Ich kann es ihm nicht übel nehmen.

zur Angabe einer Dauer/ eines Zeitpunktes:
för’t Eerste
zunächst
för nu
vorläufig

nach oben